DIOXINE UND FURANE (PCDD/F)

Polychlorierte Dibenzodioxine und -furane (PCDD/F) werden umgangssprachlich Dioxine genannt und gelten als stark toxische Umweltschadstoffe.

Dioxine entstehen als Nebenprodukte bei thermischen Prozessen in Anwesenheit von Sauerstoff, Kohlenwasserstoff- und Chlorverbindungen im sogenannten „Dioxin-Fenster“ von 300 – 600 °C bzw. 160 – 800 °C, beispielsweise bei:

  • Müllverbrennung (u.a. in Anwesenheit von PVC)
  • Metallurgische Prozesse (Rösten und Sintern, Aluminium-/ Kupferrecycling)
  • Herstellung von Pflanzenschutzmitteln
  • Chlor-Bleichprozesse in der Papierherstellung
  • Herstellung chlororganischer Chemikalien, u.a. Chlorphenole, 1,2-Dichlorethan

MAßNAHMEN ZUR DIOXINMINDERUNG:

Abscheidende Verfahren:

  • Staubabscheidung mit Adsorptionsverfahren (Flugstromverfahren)
  • Aktivkoks-Festbettverfahren
  • Hochleistungs- bzw. Feinwäscher

DIOXIN-ZERSTÖRENDE VERFAHREN:

  • katalytische Oxidation (Stickoxid-Katalysator)
  • thermische Nachverbrennung

Bei der thermischen Nachverbrennung ist auf eine ausreichende Verweilzeit (> 1,5 sek.) bei 900 °C und höher, und nachfolgend schneller Abkühlung unter 200 -300 °C, zu achten, um die sekundäre Bildung von Dioxinen (De-Novo-Synthese) zu vermeiden.

In folgenden Gesetzesvorschriften und Regelwerken sind Richt- oder Grenzwerte für Dioxine zu finden:

  • TA-Luft (Nr. 5.2.7.2 Schwer abbaubare, leicht anreicherbare und hoch-toxische Stoffe, Dioxine und Furane, Massenkonzentration 0,1 ng/m³ oder Massenstrom 0,25 µg/h)
  • 17. BImschV, Abfallverbrennungsanlagen (Massenkonzentration 0,1 ng/m³)