SCHWEFELWASSERSTOFF (H2S)

H2S ist ein farbloses, hochgiftiges Gas mit einem intensiven Geruch nach faulen Eiern – ab ca. 0,02 ppm (ml/m³) wahrnehmbar. Es ist hochentzündlich und bildet mit Luft explosive Gemische. H2S ist eine schwache Säure, korrosiv und in Wasser wenig, in Alkohol etwas besser löslich.

Seit 2010 wird H2S von der Europäischen Union als giftiges Gas betrachtet.

SCHWEFELWASSERSTOFF-EMISSIONEN ENTSTEHEN BEI:

  • Vergärungsprozessen wie Biogaserzeugung
  • Herstellung schwefelhaltiger Substanzen in der chemischen Industrie
  • Erdölverarbeitung, u.a. Hydrodesulfurierung
  • Viskoseindustrie (Zellwoll-, Zellglas-, Kunstseideherstellung)
  • Lederverarbeitung/ -herstellung
  • Kläranlage

Beim Vorliegen von H2S können auch Thiole/ Mercaptane vorkommen (s. Gerüche).

MAßNAHMEN ZUR H2S-MINDERUNG:

  • Absorptionsverfahren mit Laugewäscher
  • Biofilter / Biowäscher
  • Adsorptionsverfahren mit Aktivkohle, ev. iodiert (u.a. bei Biogas)
  • Photooxidation
  • Thermische Verbrennung

Aufgrund der Giftigkeit und des Geruchs sind Abluftbehandlungsanlagen im Unterdruck zu betreiben und bei aus Stahl ausgeführten Anlagen ist das korrosive Potential von H2S zu berücksichtigen. Bei thermischen Anlagen oxidiert das H2S zudem zu SO2 und SO3.